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Einbürgerungstest 2025 - Wichtige Änderungen im Überblick
Du willst deutscher Staatsbürger werden? Dann solltest du dich auf Änderungen beim Einbürgerungstest einstellen. Seit 2025 gibt es zehn neue Fragen, die sich mit jüdischem Leben, Israel und Antisemitismus beschäftigen.
Diese Neuerungen kommen nicht von ungefähr. Nach den Ereignissen vom 7. Oktober 2023 in Israel hat die deutsche Politik reagiert. Deutschland will klarstellen: Wer den deutschen Pass haben möchte, muss auch die deutschen Werte teilen.
Warum die neuen Fragen?
Die Terrorangriffe der Hamas auf Israel haben auch in Deutschland für Diskussionen gesorgt. Auf deutschen Straßen gab es Demonstrationen - manche solidarisch mit Israel, andere mit antisemitischen Parolen. Das hat die Politik aufgeschreckt.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser brachte es auf den Punkt: "Wer unsere Werte nicht teilt, kann keinen deutschen Pass bekommen." Antisemitismus und Rassismus schließen eine Einbürgerung aus. Das ist jetzt Gesetz.
Deutschland trägt eine besondere Verantwortung wegen des Holocaust. Diese historische Verantwortung wird nun auch im Einbürgerungstest geprüft. Du musst zeigen, dass du diese Verantwortung verstehst und mittragen willst.
Die drei neuen Themenbereiche
Jüdisches Leben in Deutschland
Die meisten neuen Fragen beschäftigen sich mit der jüdischen Geschichte und Kultur. Du solltest wissen, dass es schon vor etwa 1700 Jahren jüdische Gemeinden in Deutschland gab. Das ist deutlich länger, als viele denken.
Andere Fragen behandeln das heutige jüdische Leben. Wo sind die größten jüdischen Gemeinden? In Berlin und München. Wie heißt das jüdische Gebetshaus? Synagoge. Was sind die Makkabi-Sportvereine? Das sind jüdische Sportvereine, aber alle Menschen können dort Mitglied werden.
Diese Fragen zeigen: Jüdisches Leben gehört zu Deutschland. Es geht nicht nur um Vergangenheit, sondern um die Gegenwart.
Israels Existenzrecht
Deutschland steht fest an Israels Seite. Das Existenzrecht des jüdischen Staates ist für die deutsche Politik nicht verhandelbar. Wenn du den deutschen Pass willst, musst du diese Position akzeptieren.
Die Fragen prüfen, ob du Deutschlands außenpolitische Haltung verstehst. Es geht um mehr als Wissen - es geht um eine Grundeinstellung.
Antisemitismus verstehen und ablehnen
Der dritte Bereich behandelt Antisemitismus direkt. Du musst verstehen, was Antisemitismus ist und warum er in Deutschland keinen Platz hat.
Diese Fragen sind wichtig geworden, weil antisemitische Vorfälle zugenommen haben. Der Test soll ein Signal senden: Judenhass passt nicht zu deutschen Werten.
Konkrete Beispiele der neuen Fragen
Hier sind vier der neuen Fragen, die du kennen solltest:
Frage 1: Vor wie vielen Jahren gab es erstmals eine jüdische Gemeinde auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands?
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Vor etwa 300 Jahren
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Vor etwa 700 Jahren
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Vor etwa 1700 Jahren (richtig)
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Vor etwa 1150 Jahren
Frage 2: Wer darf bei den rund 40 jüdischen Makkabi-Sportvereinen Mitglied werden?
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Nur Deutsche
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Nur Israelis
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Nur religiöse Menschen
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Alle Menschen (richtig)
Frage 3: Welche Städte haben die größten jüdischen Gemeinden in Deutschland?
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Berlin und München (richtig)
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Hamburg und Essen
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Nürnberg und Stuttgart
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Worms und Speyer
Frage 4: Wie heißt das jüdische Gebetshaus?
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Basilika
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Moschee
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Synagoge (richtig)
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Kirche
Alle Fragen und die komplette Vorbereitung auf den Einbürgerungstest findest du in unserem Vorbereitungskurs für den Einbürgerungstest.
Was bedeutet das für dich?
Neue Vorbereitung nötig
Du musst dich auf alle Fragen vorbereiten, auch auf die neuen. Es ist vorher nicht klar, welche 33 Fragen du bekommst. Deshalb solltest du auch die neuen Themen lernen.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stellt online Übungsmaterialien bereit. Dort kannst du kostenlos üben.
Auch alte Tests betroffen
Wichtig: Auch wenn du den Test schon vor 2023 bestanden hast, können die Behörden beim Einbürgerungstermin zu den neuen Themen fragen. Das überrascht viele Bewerber.
Die mündliche Nachfrage ist möglich, wenn Zweifel an deiner Einstellung bestehen. Eine gute Vorbereitung ist deshalb auch für "alte" Testabsolventen sinnvoll.
Schärfere Kontrollen
Parallel zu den neuen Fragen wurden auch die Sicherheitsprüfungen verschärft. Die Behörden schauen genauer hin, ob du die deutschen Werte wirklich teilst.
Dazu gehören auch stichprobenartige Kontrollen deiner Social-Media-Aktivitäten. Problematische Äußerungen können eine Einbürgerung verhindern.
Die rechtliche Grundlage
Die neuen Fragen basieren auf § 10 Satz 1 Nummer 1a des Staatsangehörigkeitsgesetzes. Dort steht: Du musst dich "zur besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft und ihre Folgen, insbesondere für den Schutz jüdischen Lebens" bekennen.
Ein falsches Bekenntnis schließt die Einbürgerung aus. Das ist neu und zeigt, wie ernst die Regierung diese Werte nimmt.
Weitere Änderungen im Staatsangehörigkeitsrecht
Die neuen Testfragen sind nur ein Teil der großen Reform. Das modernisierte Staatsangehörigkeitsrecht bringt auch Verbesserungen:
Schnellere Einbürgerung
Die gute Nachricht: Du kannst jetzt schon nach fünf statt nach acht Jahren deutscher Staatsbürger werden. Bei besonders guter Integration ist sogar eine Einbürgerung nach drei Jahren möglich.
Allerdings plant die aktuelle Regierung bereits Änderungen. Die "Turboeinbürgerung" nach drei Jahren soll wieder abgeschafft werden. Die Einbürgerung nach fünf Jahren bleibt aber.
Doppelte Staatsbürgerschaft
Ein großer Fortschritt: Du musst deine bisherige Staatsangehörigkeit nicht mehr aufgeben. Du kannst Deutscher werden und gleichzeitig deine ursprüngliche Nationalität behalten.
Das ist wichtig für viele Einwanderer. Sie fühlen sich als Deutsche, wollen aber den Bezug zum Herkunftsland nicht verlieren.
Erleichterungen für Gastarbeiter
Ehemalige Gastarbeiter und ihre Ehepartner bekommen besondere Erleichterungen. Sie müssen keinen Einbürgerungstest ablegen und brauchen nur mündliche Deutschkenntnisse.
Damit würdigt Deutschland die Lebensleistung dieser Generation.
Neue Ausschlussgründe
Gleichzeitig wurden die Werte-Anforderungen verschärft. Mehrere Punkte schließen eine Einbürgerung automatisch aus:
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Antisemitismus, Rassismus oder andere Formen der Menschenverachtung
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Mehrehe
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Missachtung der Gleichberechtigung von Mann und Frau
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Falsches Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung
Diese Ausschlussgründe sind klar definiert und lassen wenig Spielraum.
Wie du dich am besten vorbereitest
Wenn du dich einbürgern lassen möchtest, solltest du dich gründlich vorbereiten. Die neuen Fragen sind machbar, wenn du dich damit beschäftigst.
Wichtige Lernbereiche:
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Geschichte der Juden in Deutschland
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Heutige jüdische Gemeinden und Institutionen
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Deutschlands Haltung zu Israel
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Was ist Antisemitismus und warum ist er problematisch
Das BAMF bietet kostenlose Online-Tests an. Dort kannst du üben und dich mit den Anforderungen vertraut machen.
Kritik und Diskussion
Die Änderungen sind umstritten. Befürworter sehen sie als notwendige Anpassung. Deutschland müsse klare Kante gegen Antisemitismus zeigen.
Kritiker befürchten, dass die neuen Anforderungen bestimmte Gruppen benachteiligen könnten. Sie argumentieren, dass Wissen nicht automatisch Toleranz bedeutet.
Migrantenorganisationen sind gespalten. Viele begrüßen die schnelleren Verfahren, sehen die verschärften Werte-Prüfungen aber kritisch.
Was kommt als Nächstes?
Die Reform ist noch nicht abgeschlossen. Die aktuelle Regierung plant weitere Änderungen.
Die Einbürgerung nach drei Jahren soll wieder abgeschafft werden. Gleichzeitig könnte es neue Verschärfungen bei den Werte-Anforderungen geben.
Für dich bedeutet das: Wenn du die Voraussetzungen erfüllst, solltest du nicht zu lange warten. Die Regeln könnten sich wieder ändern.
Fazit
Die Reform bringt Vor- und Nachteile. Einerseits werden Einbürgerungen schneller möglich. Die doppelte Staatsbürgerschaft ist ein Fortschritt.
Andererseits werden die Werte-Anforderungen strenger. Deutschland macht deutlich: Wer dazugehören will, muss die Grundwerte teilen.
Die neuen Fragen zum jüdischen Leben sind mehr als nur Testfragen. Sie sind ein Signal: Deutschland steht zu seiner historischen Verantwortung.
Für dich als Bewerber bedeutet das: Eine gute Vorbereitung ist wichtiger denn je. Wenn du dich mit den deutschen Werten auseinandersetzt, hast du gute Chancen auf den deutschen Pass.
Die Botschaft ist klar: Deutschland will Menschen, die nicht nur hier leben, sondern auch die Werte der Gesellschaft mittragen. Das ist eine Chance für alle, die bereit sind, diesen Weg zu gehen.

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